6. - 12. Juli Nordschweden - Mittelschweden - Südschweden
Der letzte Tag im schönen Häuschen ist regnerisch und wir geniessen es ein richtiges Dach über dem Kopf zu haben. Trotzdem hält mich der Regen nicht davon ab noch einen Spaziergang durch den schönen, ruhigen Wald zu machen. Abends machen wir Feuer im Kamin und so wird es noch gemütlicher.
Wir verabschieden uns von unserem schönen, vorübergehenden Zuhause und dem netten Vermieter. Bevor unsere Tour weitergeht, führt uns ein Umweg in einen berühmter Skiort, nach Åre. Der Vermieter hat uns einige Tipps gegeben welche Orte wir besuchen sollen. Also gehen wir zuerst in eine Schokoladenfabrik. Naja, nicht ganz unser Geschmack. Schweden und Schweiz werden ja im weiten Ausland häufig verwechselt, aber wohl nicht wegen der Schokolade...
Dann besuchen wir das Hotel Cooper Hill mit Aussicht auf den Berg Åreskutan. Der Berg ist nur 1’420m hoch und liegt etwas in den Wolken versteckt, unter uns ist der blaue, breite Indalsälven Fluss zu sehen. Das Hotel selbst sieht aussen eher hässlich aus, aber wie der Namen schon verrät, ist innen vieles aus Kupfer, was toll aussieht. Neben an steht das schlichte Ferienhaus von Slatan Ibrahimovic, Yannick lässt es sich nicht nehmen noch kurz ein Selfie zu machen. Mit dem Haus, nicht mit Slatan. Nach unserem Besuch von Åre geht es zurück Richtung Östersund, vorbei an weiteren vielen Flüssen und Seen. Ich dachte immer in der Schweiz gäbe es viele Seen und Flüsse, aber Schweden toppt dies bei weitem, 10% des Landes besteht aus Seen und Flüssen. Wir folgen weiterhin dem Fluss Indalsälven bis Hammerstrand, wo wir auf einen Camping gehen. Schon seit Tagen sollten wir unsere Wäsche waschen, das könne wir hier, aber es ist die teuerste Waschmaschine die wir bisher auf unseren Reisen hatten. Satte 30 Franken kostet uns unsere sauberen Kleider. Dazwischen haben wir Zeit zum Fischen und Abendessen, aber ohne Fisch.
Auf unserem Weg fahren wir am Döda Fallet vorbei. Also ein Wasserfall ohne Wasser, ein besonderes Naturspektakel. Der 35 Meter breite, ehemalige Wasserfall, ist nun ein Felsengarten, durch den man schön hindurch spazieren kann. Als der Flussverlauf im
18. Jahrhundert verlegt wurde ist durch einen Unfall der Wasserfall ausgetrocknet.
Über eine Kiesstrasse fahren wir weiter Richtung Meer. Es hat wieder angefangen zu regnen, trotzdem halten wir noch an zwei schönen Plätzen. Yannick wirft noch seine Angel aus und ich scheuche beim fotografieren, an einem wild romantischen Bächlein, zwei Kraniche auf. Ihr krähen erinnert mich an Flugsaurier aus Dinosaurierfilmen. Unheimlich.
Ich finde noch einen schönen Spaziergang über einen Hügel mit Aussicht auf zwei Seen.
Dort finden wir auch einen Parkplatz an einem See. Die Sonne scheint durch die Wolken und beleuchtet die Nebelschwaden über dem Wasser. Der Regen trommelt leise auf Dach und klingt beruhigend, so schlafen wir wunderbar ein.
Wir stehen früh auf und fahren nach Örnsköldsvik ans Meer, dann südwärts. Die Landschaft wird hüglig und bewohnter. Zwischen den Hügeln kann man das Meer sehen. Wir fahren viele Kilometer und kommen irgendwann nach Gränsfors. Eine berühmte Axtschmiede ist hier, die leider zur Zeit für Besucher geschlossen ist. Wir haben so eine Axt schon länger in unserem Campingequipment und hätten deshalb gerne die Schmiede besucht. In der Nähe parken wir an einem schönen See. Der Regen hat endlich aufgehört und wir machen ein Lagerfeuer. Eine nette, junge Schwedin leistet uns Gesellschaft. Sie ist mit dem Fahrrad und ihrem kleinen Hund durch Schweden unterwegs. Zusammen verbringen wir einen lustigen Abend am Feuer.
Morgens gibt es, trotz etwas zu kalten Temperaturen, ein Bad im See. Wir verabschieden uns und fahren zurück auf die Autobahn. Nach Bergby zweigen wir auf eine holprige Kiesstrasse ab und finden einen wunderbaren Platz am Meer. Der dichte Wald grenzt an den Strand. Es duftet nach Meer, Blumen und Wald. Da wir jetzt viel südlicher sind, sind auch die wilden Erdbeeren und Blaubeeren reif. Ich sammle fleissig und gerade als ich nach einer weiteren kleinen Erdbeere greife, bewegt sich etwas dahinter. Eine Schlange, ich erschrecke mich genauso sehr wie das Tier, das schnell in den Büschen verschwindet. Ich konnte nicht genau erkennen um welche Art es sich handelt, aber sie ist pechschwarz dünn und lang. Mit etwas mehr Vorsicht suche ich weiter und Yannick freundet sich in der Zeit mit unseren deutschen Nachbaren an. Nach dem Abendessen setzten wir uns mit ihnen bis um ein Uhr ans Lagerfeuer direkt am Meer. Die Abendröte bleibt bis wir ins Bett verschwinden.
Wir sind nicht weit von Gävle entfernt und machen bevor wir wieder zur Autobahn zurückkehren einen kleinen Ausflug. Die Altstadt ist sehr süss, mit den kleinen farbigen Häusern. Ist eine tolle Pause um dann wieder den ganzen Tag unterwegs zu sein. Fast bis Örebro fahren wir. Dort finden wir wie immer an einem See einen gratis Platz zum übernachten. Wir sind müde und gehen relativ früh ins Bett. Aber die Sonne scheint munter ins Auto und lässt uns nicht einschlafen.
Am Sonntagmorgen fahren wir nur kurz zur Burg in Örebro. Mächtig steht sie auf einer Insel im Fluss. Nichts ist los am Sonntag, die ganze Stadt schläft noch. Entlang am zweitgrössten See Schwedens, dann in einen Nationalpark. Es ist das einzige Hochmoor in Südschweden. Über Holzplanken kann man das Moore entdecken. Weiter fahren wir dann unsere letzte Etappe in Schweden. Nach Barsebäck, dort wo wir unsere Schwedenreise gestartet haben. Nach dem ankommen bleibt noch genug Zeit für Yannick zum Kiten und für mich ein wenig Yoga am Strand zu machen.
Am Montag verlassen wir Schweden und ab gehts in die Quarantäne. Es war eine wunderbare Reise, abgesehen vom Wetter...
29. Juni - 5. Juli Dalarna & Jämtland
Millionen von kleinen Stechmücken haben uns in der Nacht überfallen und sich im Camper eingenistet. Die Biester sind überall und wir brechen ziemlich übereilt am Morgen auf. Mit offnen Fenstern fahren wir durch die Gegend bis es im Auto wieder angenehmer ist. Eigentlich sind wir Richtung Nationalpark Fulufjället unterwegs, aber wir sollten dringend unsere Gasflasche auffüllen oder tauschen. Das mit dem tauschen ist so eine Sache. Die Dörfer sind immer kleiner geworden und nirgends können wir eine passende Flasche finden. Also fahren wir nun nach Osten anstelle des geplanten Westens. Dafür werden wir fündig und wir können die Flasche auffüllen lassen. So ist der Tag auch ziemlich schnell rum und in der Nähe von Åsen an einem Fluss verweilen wir. Yannick packt die Angel aus und ich sehe mir die einsame Gegend an. Von den kleinen Stechfliegen ist nichts mehr zu sehen bis wir unser Nachtessen vom Grill nehmen. Der leichte Wind hat aufgehört und schon werden wir wieder belagert. Einzig wenn man sich bewegt, verschwinden sie. So laufen wir wie Idioten immer wieder im Kreis. Irgendwann ist das zu blöd und wir legen uns schlafen.
Vom Dörfchen Särna ist es nicht mehr weit bis zum Nationalpark. Der Ort selbst hat nicht viel zu bieten, eine schöne alte Kirche aus Holz, einige kleine Läden und eine Tankstelle. Im Nationalpark gibt es den höchsten Wasserfall Schwedens zu bestaunen, mit 92m Höhe. Das lockt auch viele Schweden an und wir sind nicht die einzigen die durch den Park wandern. Der Nationalpark liegt an der Grenze zu Norwegen auf einer Hochebene. Ein Wechsel zwischen karger Flechtenlandschaft und Kiefernwald. Eigentlich wäre es möglich hier Bären, Rentiere, Wölfe, Elche und Berglemminge zu beobachten. Aber leider haben wir nicht so viel Glück. Erst als wir wieder im Auto sitzen und nach Tännäs fahren, sehen wir drei Rentiere am Strassenrand. Ich staune über die schönen Tiere, Yannick versucht zu wenden, findet aber leider keinen geeigneten Platz.
Wir haben uns ein Plätzchen am Loosen See ausgesucht, die Fahrt ist holprig und der Weg nicht wirklich für Bänzu geeignet. Wir laufen dem See entlang und durch den lichten Wald und halten Ausschau nach weiteren Tieren, Spuren gibt es einige, aber wir werden nicht fündig.
Zurück in der Zivilisation gibt es den Skiort Funäsdalen. Die Berge sind nicht hoch, dafür die Landschaft umso schöner. Vor allem die Kiesstrasse von Funäsdalen nach Ljungdalen. Die Aussicht ist atemberaubend schön, aber es weht ein frostiger Wind als würde es bald schneien. Die Strassenschilder entlocken uns häufig ein schmunzeln, wir haben Warnschilder passiert mit: Achtung Elch, Rentier, Skifahrer und Schneemobile.
Das Ziel für heute wäre Östersund, aber der Weg zieht sich in die Länge und um vier Uhr mögen wir dann doch nicht mehr im Auto sitzen. Also parken wir unweit der Strasse, gehen fischen und spazieren. Es gibt einen Fluss und eine kleine Alm mit Kühen. Die Strasse ist wenig befahren und man hört kaum ein Laut. Auf einem der Feldwege schrecke ich einen grossen Steinadler auf, der Tief über mich hinweg fliegt. Ein beeindruckendes, majestätisches Tier!
Die lästigen kleinen Stechviecher vertreiben wir mit einem Lagerfeuer, aber das Abendessen geniessen wir doch lieber drin an der Wärme.
Östersund ist nur noch etwa 80km entfernt. Wir fahren nach Googlemaps, was meistens gut funktioniert. Aber jetzt stehen wir am Ufer des Storsjön und es gibt keine Brücke und auch keine Fähre.Also fahren wir den halben Weg zurück...
Östersund, liegt wie viele Ortschaften in Schweden, an einem schönen, grossen See. Das Wetter aber ist weniger schön. So gönnen wir uns ein Hotel für eine Nacht und buchen gleich noch ein Airbnb für 3 weitere Nächte. Wir geniessen das Hotel und hauptsächlich die warme Dusche in vollen Zügen. Wir streifen durch die kleine Stadt, besuchen einige Läden und Cafés und essen mal wieder in einem tollen Restaurant. Nach dem schönen Hotelzimmer campieren wir wieder eine Nacht im Nirgendwo, auf einer der Inseln im See. Grosse dunkle Regenwolken hängen an den fernen Bergen, das Licht ist düster und so entsteht ein sagenumwobener Ort. Laut einer Sage haust hier ein Seemonster namens Storsjöodjuret, erschaffen von Trollen, lebt es in dem grossen See. Während wir am Lagerfeuer stehen haben auch wir das Gefühl das Monster zu sehen. Die Wellen, durch den starken Wind hervorgerufen, brechen an Steinen unter der Wasseroberfläche, was aussieht als würde sich etwas im See bewegen. Kein Wunder entstehen an diesem Ort solche Sagen.
Der Regen holt uns zurück in die Wirklichkeit! Das Filet und das Gemüse ist fertig grilliert und es fängt an in Strömen zu Regnen. Also wieder im Auto essen.
In der Nähe von Alsen, einige Kilometer von Östersund, haben wir unser Airbnb, mit Aussicht auf den Alsen See. Ein altes, kleines und sehr süsses Holzhäuschen auf einem grossen Grundstück. Beim betreten geraten wir ins Staunen, es sieht aus wie in einem Museum. Mehrere uralte Sekretäre, ein alter Kühlschrank, ein antikes Himmelbett, ein Elchgeweih und ein klassisches Kanapee sind zu sehen. Die Besitzer sind sehr nett und wohnen gleich neben an.
Beim Fischen hat Yannick Glück und er zieht einen 60cm Hecht aus dem Wasser. Das Abendessen steht also schon fest!
Mittlerweile sind wir so nördlich das es in der Nacht nicht mehr dunkel wird. Die Sonne geht um 11 Uhr unter und um 3 Uhr auf, dazwischen ist immer Dämmerlicht. Das bringt unseren Rhythmus ganz schön durcheinander.
Der Vollmond geht über dem See auf, er ist riesig und leuchtet in schwachem Orange. Einer der schönsten Monde die ich bisher gesehen habe.
Unsere Fahrradtour steht ebenso unter einem Glücksstern. Zuerst finden wir einen wilden, kleinen Bach mit Malereien aus der Bronzezeit. Und auf dem Rückweg sehen wir tatsächlich zwei Elchdamen. Sie haben eine lustige, tänzelnde Gangart und die langen Ohren sind ständig in Bewegung.
Sonntag und es gibt mal wieder einen Sonntagszopf! Beim Einkaufen hat uns eine nette Schwedin geholfen. Normalerweise lesen wir laut vor was auf der Verpackung steht und so kommt man mit etwas Fantasie darauf um welches Produkt es sich handelt. Aber bei den Zutaten für den Zopf war es etwas schwieriger. Aber anscheinend haben wir alles richtig gemacht, den der Zopf schmeckt wunderbar.
Wir werden noch zwei weitere Nächte hier verbringen und wo es uns danach hin verschlägt ist unklar.
22. - 28. Juni Südschweden
Wir haben uns entschlossen nach Schweden zu fahren. Die Idee kam uns schon vor einer Weile, aber wir haben sie immer wieder verworfen. Nun sind wir fest entschlossen, wir wollen es versuchen. Da wir eigentlich nicht nach Dänemark einreisen dürfen, buchen wir einen Camping in Schweden für 2 Nächte. Um an der Grenze eine Buchung vorweisen zu können und so hoffentlich nach Dänemark einreisen zu dürfen.
Am Montagmorgen geht es, etwas nervös, früh los. 475km erwarten uns, aber vorher füllen wir grosszügig unsere Vorräte auf. Vorwiegend Alkohol und Tabak, aber auch Essen, Wasser und Diesel, für gesamthaft 350.- Euro. Die Grenze kommt kurz nach Flensburg und wir werden angehalten. Der Grenzwärter lässt uns passieren, nachdem wir ihm die Buchung des Campings in Schweden gezeigt haben. Mit grosser Freude und Erleichterung fahren wir weiter. Über drei grosse Brücken müssen wir, zwei davon sind kostenpflichtig, aber so ist es noch immer günstiger als mit der Fähre. Die Letzte führt uns von Kopenhagen nach Malmö. Zuerst hinunter in einen Tunnel, dann hinauf auf die fast 60 Meter hohe Brücke. Ein Erlebnis, man weiss nicht ob man die fast leere Schrägseilbrücke oder die Aussicht bewundern soll, so das wir die bevorstehende Einreise nach Schweden völlig vergessen. Und plötzlich sind wir da, in Schweden, ohne eine Kontrolle. Super!
Wir fahren die letzten Kilometer zum gebuchten Camping in Barsebäck und bekommen einen schönen Platz mit Aussicht aufs Meer. Das Wetter ist herrlich auch wenn ein Wind bläst. Yannick geht kiten und ich erkunde den Strand. Beide sind wir nach relativ kurzer Zeit wieder beim Auto. Der Wind ist doch etwas zu schwach um zu kiten und der Strand bietet auch keine Möglichkeit für eine weite Wanderung.
Wir bleiben noch einen weiteren Tag auf dem kleinen Camping. Für mich steht einen Ausflug ins «Dorf» auf dem Programm und danach Yoga am Strand. Während Yannick seinen Kite startet.
Der Wanderweg ins Dorf ist schön und gut ausgeschildert Der am Strand entlang, über Wiesen und durchs hohe Schilf führt. Das Dorf besteht aus einigen hübschen, typisch schwedischen Wohnhäusern, einem kleinen Hafen und einem Restaurant. Die Gärten sind offen und nicht abgezäunt und es gibt keine Teerstrasse in dem idyllischen Dörfchen.
Bei leckerem Grillfleisch und einer Gemüsepfanne lassen wir den Tag ausklingen.
In den Norden, das ist die «definierte» Reiseroute und in diese Richtung fahren wir nun. Zuerst nach Halmstad, kurz Frischwaren einkaufen und tanken, mit etwa denselben Preisen wie Zuhause. Dann weiter nach Göteborg, dort verlassen wir die Autobahn nach Kovikshamn. Dies liegt am Meer, zwischen unendlich vielen Klippen und Buchten mit Aussicht auf kleine zerklüftete Felseninseln. Ein guter Platz zum Mittagessen, aber keiner zum Übernachten. Also fahren wir weiter, insgesamt legen wir 400km zurück und kommen an den Vänernsee. Mit einer Fläche von 5’519qm ist es der grösste See Schwedens. Und scheint bei den Einheimischen sehr beliebt, jedenfalls ist der Badestrand überfüllt. Wir suchen uns eine ruhige Ecke am Rande und springen sogleich ins Wasser um uns nach der langen Fahrt zu erfrischen. Auf dem Parkplatz könne wir gratis übernachten und haben sogar eine öffentliche Toilette zur Verfügung. Die Sonne geht malerisch um 10 Uhr hinter dem Wald unter. Im Abendlicht kann man kaum das andere Ufer ausmachen und es erweckt den Eindruck als wäre man am Meer.
Lidköping ist ein Ort am Vänernsee, das schauen wir uns am Morgen noch kurz an. Es ist knapp vor 10 Uhr, aber es ist noch gar nichts los. So fahren wir an den Undensee, was eine kurze Etappe ist. Wir finden einen Platz ganz für uns alleine und sind damit unglaublich zufrieden. Nur einige Spaziergänger und Boote kommen vorbei. Der See lädt zum baden ein, ist angenehm warm und klar. Wir baden, schauen den jagenden Enten zu und geniessen das süsse Nichtstun.
In der Nähe ist der Nationalpark Tiveden, durch den wir am nächsten Tag wandern. Wir machen drei verschiedene Rundgänge, überall gibt es grosse und kleine Seen, die blau durch den grünen Wald glitzern. Am besten gefällt mir den Rundgang durch die Grotten, denn der Weg führt mittendurch grosse Findlinge.
Der Pfad führt über weichem Waldboden unter hohen Kiefern und Fiechten hindurch. Der Erdboden ist übersät mit Heidelbeersträuchern oder Moosen.
Es würde uns nicht erstaunen wenn gleich «Ronja die Räubertochter» oder ein Troll hinter dem nächsten Felsen stehen würde. Aber sehen tun wir nur flinke Eichhörnchen und scheue Auerhähne.
Nach der schönen Wanderung kehren wir an unseren Platz am See zurück und können uns ein wenig abkühlen. Den tollen Tag in der Natur schliessen wir mit einem gemütlichen Lagerfeuer ab.
Wir verabschieden uns von unserem tollen Plätzchen und weiter gehts in den Norden. Wir fahren an vielen schönen Mischwäldern, Seen und Flüssen vorbei. Oft kann man auch noch Findlinge sehen oder die schwedischen Häuschen in Falunrot.
Es ist nochmals Frühling, der Klee, die Margeriten und Lupinen blühen und sind voller grosser Hummel. Auf der Hauptstrasse überqueren wir einen wunderschönen Fluss. Da möchten wir gerne hin, auf Googlemaps suchen wir eine Abzweigung die zum Fluss führt und finden eine. Über eine holprige Kiesstrasse, die nicht so ganz Bänzu tauglich ist, fahren wir zum Fluss. Die Spur ist gerade breit genug für unser Auto. Dann kommt was kommen musste, eine Brücke. Wir haben den Fluss erreicht, die Aussicht und der Platz grandios, aber parken kann man nicht. Und die Brücke überqueren? Naja, wir laufen über die morsche Holzbrücke, prüfen die Substanz und schauen kritisch unser tonnenschweres Fahrzeug an. Die Vernunft überwiegt und wir treten den Rückzug an. Oder besser, den Rückwärtsgang, über fast 2km fährt Yannick souverän zurück auf die Strasse. Ein passendes Wildcamp zu finden ist nun mal nicht immer so einfach...
Also heute einen Camping. Eine Dusche und eine Waschmaschine ist ohnehin schon überfällig! Wieder an einem See finden wir einen kleinen Camping ganz nach unserem Geschmack.
Sonntags machen wir in der Umgebung eine kleine Tour mit unseren Fahrrädern . Durch Wälder, an Seen und an der hübschen Gustav Adolf Kirche vorbei.
Vor uns fliegen zwei Kraniche auf, das sind unglaublich grosse und imposante Vögel. Kurz darauf hat Yannick einen Plattenreifen, zum Glück ist es nicht mehr weit und er läuft den restlichen Weg zurück. Wir haben eine ziemlich holprige Strecke über losen Schotter zurück gelegt, immer wieder rutschen uns die Räder weg. Das hat dem Reifen wohl den Rest gegeben und auch mir fast. Schön fanden wir es trotzdem!